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Brief an Eve

Brief an Eva van Don

Hamburg, den 29.07.2052

Hoi Eve!
Ich freue mich, dass es Dir wieder besser geht und Du diesen Brief lesen kannst. Ich habe ihn Leia zur Verwahrung gegeben, und sie sollte ihn Dir erst aushändigen, wenn Dir einigermaßen klar ist, was mit Dir geschehen ist.
Es ist zwar erst zwei Monate her, aber mir kommt es wie eine Ewig-keit vor, dass wir uns in der Space Needle verabredeten. Damals habe ich eine Nachricht von Dir von dem Typen ausgehändigt be-kommen, der Dich auch ins Krankenhaus gebracht hat, ich hoffe, Du erinnerst Dich an ihn, er hat dunkle Haare, ist mittelgroß und hat goldene Cyberaugen. Leider habe ich überhaupt keine Ahnung, wer er ist, aber er war auch derjenige, den ich am Abend unseres Ren-dezvous´ verfolgt habe: er stieg in eine Limousine und fuhr mit ei-nem älteren, kahlköpfigen Mann in den Downtown von Seattle, wo beide ausstiegen, den Wagen einfach dort, in der schlechtesten Gegend von Seattle, stehenließen und in eine Ruine von Haus gin-gen. Als ich ihnen weiter folgen wollte, stieß ich auf heftigen (magi-schen) Widerstand und musste mich zurückziehen. Als ich wieder nachschaute, waren alle Leute aus dem Haus verschwunden. Da ich mir große Sorgen um Dich machte, setzte ich sämtliche Con-nections darauf an, nach Deinem Verbleib zu forschen. Die ließen sich aber sehr viel Zeit, und als sich endlich jemand meldete, der etwas wusste, waren vier Wochen vergangen. Die Person, die et-was wissen sollte, Allan Corliss, sollte in ein paar Tagen wieder in der Stadt sein. Kurz nachdem ich dies in Erfahrung gebracht hatte, bekam ich einen mysteriösen Anruf, der mich in die Barrens führte. Wie mir meine Chummer versicherten, konnte es nur eine Falle sein, aber ich wollte nicht auf sie hören, war nur versessen darauf zu erfahren, wo Du warst und was mit Dir geschehen war. Damit habe ich sie (und mich) in Lebensgefahr gebracht, denn natürlich war es eine Falle. Der Typ, der mir angeblich etwas von Dir ausrich-ten wollte, explodierte nämlich einfach, als er nahe genug an mich herangekommen war. Nur mit Glück haben wir den Anschlag mit der Kortex-Bombe und die anschließende Verfolgung durch eine Horde Ghule überlebt. Während der Verfolgung haben uns zudem noch ein Magier und ein Geist angegriffen, und all das machte mir klar, dass jemand, der sehr mächtig sein musste, nicht wollte, dass wir nach Dir suchten.
Am darauffolgenden Tag erfuhr ich, dass Allan Corliss inzwischen bei einem Run ums Leben gekommen war. Es tut mir sehr leid, denn ich weiß, dass ihr euch nahegestanden haben müßt, und ich hoffe, dass Dich diese Nachricht nicht zu sehr schockiert. Leider muss ich auch erwähnen, dass ich in ihre Wohnung einbrechen musste, um die Speicherchips aus ihrem Computer sicherzustellen. Mir blieb keine Wahl, denn sie war die letzte Möglichkeit, herauszu-finden, wo Du warst, und als sie tot war, schien mir auch dieser Weg versperrt zu sein. Doch so konnten wir herausfinden, dass Du nach Deutschland geflogen warst.
Wir folgten Deiner Spur, die inzwischen älter als eineinhalb Monate war, nach Hamburg und fanden heraus, dass Du von Ares eine Zeitlang an Mitsuhama „ausgeliehen“ worden und dann bei einem Run ums Leben gekommen sein solltest. Da ich dies nicht glauben konnte, ging ich dem Problem auf magische Weise an den Leib und sah, dass Du noch lebtest, in Hamburg oder Umgebung warst und Dich in Gefangenschaft befandest. Nach weiterem Nachforschen stießen wir auf das Mitsuhama Arbeitslager, wo Du einsitzen soll-test, untersuchten es und befanden es zu hart für eine Befreiungs-aktion. Wir wußten damals noch nicht, dass wir einer Fehlinformati-on aufgesessen waren: das Lager war noch im Bau befindlich und wäre leicht zu stürmen gewesen. Wir arbeiteten an einer magi-schen Lösung für Deine Befreiung, was sehr zeitaufwendig war, und als wir fertig waren, stellte sich durch einen Zufall heraus, dass es nicht halb so schwierig gewesen wäre, Dich aus dem Lager zu befreien, wie wir gemeint hatten. In der Zwischenzeit hatte ich eine Nachricht von Deinen Wächtern erhalten, dass ich die Finger von Dir lassen sollte, und außerdem einen telepathischen Aufschrei vor Schmerz von Dir. Einer meiner Chummer organisierte eine Gruppe von Runnern, mit deren Hilfe wir das Lager stürmten, aber Du warst nicht da. Verzweifelt suchten wir wieder auf magische Weise und fanden Dich schließlich in dem Krankenhaus, wo Du zu Tode ge-pflegt worden wärst, wenn wir dich nicht sofort heraus geholt hät-ten. Es war tatsächlich Rettung in letzter Sekunde; einen Tag spä-ter, und wir hätten nichts mehr für Dich tun können. Wir brachten Dich also in Sicherheit und stellten Dich unter die Obhut von Leia, die Du mittlerweile ja ganz gut kennen müßtest. Ich brenne natür-lich darauf zu erfahren, was Du weißt, denn ich stehe ziemlich im Dunkeln. Ich weiß nur, dass sie Dich zu einer Magierin machen wollten, so absurd das klingt, denn Du bist nicht magisch aktiv. Sie haben einfach an Deinen Genen herumgespielt, als wärst Du ein Tier oder eine Pflanze! Ich werde diese Schweine auf keinen Fall ungeschoren davonkommen lassen, das kannst Du mir glauben! Das einzige Problem ist nur, dass ich sie nicht kenne; ich weiß nicht einmal den Namen von dem Kabeltyp mit den goldenen Augen.
Es tut mir leid, dass ich jetzt nicht bei Dir sein kann, aber leider war ich gezwungen, kurzfristig einen Kontrakt einzugehen. Ich hoffe a-ber, dass wir uns bald sehen können. Und vielleicht... vielleicht ho-len wir unser Rendezvous endlich nach. Weißt Du, ich kenne Dich zwar noch nicht lange, aber ich glaube, da ist etwas zwischen uns, mehr als nur ein freundschaftliches Band. Bisher war ich mir nicht hundertprozentig sicher, aber als ich Deinen Hilfeschrei hörte, als Du... als wir beide von diesem unmenschlichen Schmerz durch-drungen wurden, wußte ich, dass unser Karma miteinander ver-flochten ist. Das klingt jetzt ein bißchen dramatisch, aber mir fällt keine andere Bezeichnung dafür ein. Richtig sicher war ich mir, als ich Dich sterbend im Krankenbett liegen sah.
Wie auch immer Du dazu stehst, wir werden sehen, was die Zeit bringt. Um eines bitte ich Dich nur: wenn Du plötzlich verschwinden musst, lass mich nicht im Ungewissen stehen.
Auf bald,

Magnus

 
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