Die Welt dreht sich immer weiter ...Shadowrun

Lösegeld für eine Leiche

Desweiteren feiere ich dieses Ereignis erst einmal ausgiebig, was die anderen nur schemenhaft verstehen können. Ein Telephonat mit Mag bringt einige Deutungsmöglichkeiten ans Licht. Vieles sieht er ganz anders als ich, einiges scheint er ähnlich zu sehen. Auf jeden Fall scheint Alexej etwas mit dem ganzen zu tun zu haben. Ich beschließe also, mich etwas schlauer zu machen. Ich gebe Suchaufträge an Ed, Eye und meinen Schieber Elwan. Sie sollen etwas über seine Vergangenheit ans Licht bringen. Außerdem mache ich mir in den nächsten Tagen Gedanken über meinen noch in der Entwicklung befindlichen Waffenfokus. Ich benötige folgende arkane Zutaten für das Schwert:

9 Einheiten Orichalkum
3 geläutete Kristalle
3 geläuterte Halbedelsteine
3 geläuterte Edelsteine
3 geläuterte Einheiten Eisen
3 geläuterte Einheiten Silber
3 geläuterte Einheiten Kupfer
weitere Edelsteine im Wert von 60000¥

Für den Stufe 3 Fokus ist also eine Gesamtinvestition von 279000¥ + meine vorhandenen sechs Einheiten Orichalkum notwendig. Mal sehen, was ich mit Mag so aushandeln kann. Ich spreche mit Ingrimm die Gestaltung des Katanas ab, er vermisst meinen Körper, überlegt sich die Ausführung und Auswägung desselben. Auch und die meiste Zeit übe ich mit Flinx das fechten, also die Handhabung einer Klingenwaffe.
Am 19.10.54 meldet sich Eye. Er hat absolut nichts herausfinden können. Er ist eine ganz schön trübe Nuss geworden, sollte mal wieder mit auf einen Run gehen oder mit dem SOTA mitziehen. Am 21.10.54 kann Elwan, wenigstens kann man sich auf irgendeinen verlassen, mehr vermelden: Er übermittelt mir eine Aufstellung aller zwischen 2048 und 2051 existierenden Königreiche. Über Prinz Alexej hat er keine weiteren Daten, jedoch ist in einem Königreich ein Alexej freiwillig vom König als Sohn anerkannt worden. Seine Hochzeit stand an, wurde jedoch von einer Rebellion verhindert, die Eheleute zur Flucht gezwungen. Ich teile Elwan mit, dass ich an weiterem interessiert bin. Eds Suchprogramme haben die mir schon aus Mags Erzählungen bekannten Identitäten ans Licht geführt. Außerdem besagt eine Quelle, dass Alexej aus Russland mit einer in religiösen Schwierigkeiten steckender Frau geflohen ist.

Elwan ruft am 23.10.2054 an, um mir einen Run anzubieten. »Sieht ziemlich harmlos aus. Ihr müsst aber schon gegen 11.30 Uhr Ecke Ochsenhofer Straße Tillmannweg sein. Deshalb rufe ich so früh an.« Und so früh heißt, dass er mir gegen 8 Uhr morgens aus meinem wohlverdienten Schlaf reißt. »Ich sehe, ob das möglich ist, du suchst weiter nach den Infos.« »Geht klar. Übrigens sind 10% üblich.« »Ja, ja, bis bald.« Rein in die Klotten, schnell die anderen wecken und Ingrimm alarmieren. Er muss uns hier wegbringen. Tatsächlich erreicht das Taxi die noble Gartenstadt der Sicherheitsstufe AA pünktlich. Aber erst 10 Minuten später fährt ein Mercedes L800 vor: »Ich habe gehört, ihr seid gute Klempner und wollt meinen Abfluss reparieren, bitte steigt ein«, sagt eine Stimme hinter den verdunkelten Scheiben. So bin ich auch noch nie begrüßt worden. Der Mann stellt sich als Hans Wenz vor. »Für Sie sind 25000 Euro Vorschuss und eine Prämie, die sich nach dem Ergebnis richtet, drin. Sie sollen Nachforschungen über einen Toten einholen. Vor zwei Tagen kam mein Sohn Markus ums Leben, als ein Auto, an dem er gerade vorbeiging, explodierte. Er hatte keine Chance, er war sofort tot. Die Polizei ist der Meinung, dass es sich um ein Versehen handelt, die Autobombe sei für jemand anderen bestimmt. Ich möchte, dass Sie dies überprüft und gegebenenfalls Beweise gegen die Schuldigen sammelt. Wir fahren jetzt in mein Büro, wo Sie weitere Informationen erhalten.« Die Nobelkarosse fährt durch alle Kontrollen ohne zu halten und steuert ein Konzernviertel an. Wir erreichen das Gelände der Überwachungs- und Sicherheitsanlagen GmbH in Unna. Wir nutzen den Fahrstuhl, erreichen Wenz` Büro. Ein vergleichsweise kleiner Troll, Herr Schulte, überreicht uns einige Protokolle der Polizei. »Ich hatte keine besonders gute Beziehung zu meinem Sohn Markus. Seine Mutter ist relativ früh umgekommen und ich habe nie einen guten Draht zu ihm aufbauen können. Er ist früh ausgezogen, kam nur noch gelegentlich nach Hause. Ich möchte auch, dass Sie die Möglichkeit überprüfen, dass die Konkurrenz den Anschlag verübt hat«, erläutert Wenz die Situation. »Können wir sein Zimmer sehen?« »Aber sicher. Doch vielleicht sollten Sie erst die Formalitäten abhacken. Schulte zeigt Ihnen Ihren Kontaktmann, Herrn Ranner, und überreicht Ihnen die IDs. Ich wünsche einmal am Tag einen Bericht zu bekommen. Viel Glück!« Zu den Protokollen sammeln wir noch folgende Informationen: »Am Blauen Rhein« liegt in Duisburg, Rheinhausen. Wir erhalten eine Liste der in Frage kommender Unternehmen, etwa ein Dutzend. Markus hatte wohl so gar nichts mit der Firma seines Vaters zu tun und wollte dies auch nicht, na ja. Unsere Kontaktperson ist der 22 Jahre alte David Ranner. Er ist für die Matrixaktionen der Firma verantwortlich. Er lädt uns ein, mit ihm in die Kantine zu gehen, erzählt mir ein wenig über die Finanzsituation von Markus. Er hat wohl ein geringes Taschengeld vom Vater bezogen, nicht viel. Gelebt hat er vom Erbteil seiner Mutter. Sonst weiß David nicht viel über Markus, hat ihn nur gesehen. Später sehen wir uns das Zimmer an, finden außer einer Servierte von Blauen Rhein und einem uns nicht zugänglichen Safe nichts interessantes. Der Safe ist schon von der Polizei untersucht worden, die haben anscheinend nicht viel gefunden. Unsere Zielperson war sicher 8-10 Tage nicht hier, das Zimmer wurde unterdessen mehrmals aufgeräumt, also nichts wie weg hier. Die Unterkunft mittlerer Güte soll in der Nähe dieser Disco liegen, mal sehen, was sich da so organisieren lässt. Ich miete erst mal ein Wagen, einen Eurocar Shark. Wir machen es uns in einem Hotel in Duisburg Rheinhausen bequem, beschließen jedoch, heute noch den Blauen Rhein zu besichtigen. Wir sind zwar etwas früh dar, können uns ja zur Vorsicht ein wenig umsehen. Die Gegend ist nicht besonders, jedoch nicht verkommen. Hier gibt es sowohl bessere, als auch schlechteste Lokale, wohl auch Ruinen. Wir sehen uns ein wenig um, es ist einiges auf der Straße los. Auf einmal fällt mein Blick auf dem vorbeigehenden Jungen, ich spüre seine Hand in meiner Tasche, greife nach dieser, erwische sie nicht, er springt zurück, ich versuche ihn unter meine Kontrolle zu zwingen, scheitere an meiner Unfähigkeit oder seiner Resistenz, oh! Der etwa zwölf Jahre alte Knabe bleibt in lauernder Stellung stehen: »Ganz schön schnell, Mister.« Ich taste meine Tasche ab, erscheint nichts erwischt zu haben. »Ganz schön dreist, Kleiner.« Ich ascanne ihn, Oh! Hier offenbart sich etwas unerwartetes. Der Junge erscheint nicht so jung, wie er in der physischen Welt glauben macht. Ich entdecke Spuren seiner zwergischen Wurzeln, die für seine Kleinwüchsigkeit verantwortlich scheinen. Magische Spuren seiner Aura kann ich nicht deuten, jedoch hält er keinen Zauber aufrecht. Eine wahrhaft diebische Maske schützt ihn also vor einer realistischen Einschätzung seiner Person. Dieses Straßenkind, auch wenn er wohl kein Kind mehr ist, kann uns sicherlich sehr nützlich sein. »OK, Schwamm drüber, du kennst dich bestimmt bestens in der Gegend aus, oder?« »Klar, ich bin der Beste, sucht ihr â��nen Hotel, Sehenswürdigkeiten?« »Komm näher, ich habe keine Lust über eine Distanz von zwei Metern mit dir zu kommunizieren.« »Und es ist wirklich vergessen?« fragende Augen fixieren die meinen. »Alles klar, ist vergessen.« »Gut, kommen wir ins Geschäft? Ich bin der beste, ganz egal, was ihr wissen wollt.« Er kennt das Ereignis, welches wir untersuchen sollen. »Die schwarze Katze im Auto deutet auf die Jungs, die süße Träume verkaufen hin.« BTL-Dealer sind hier wohl gemeint, nun, es sind schließlich auch BTL-Chips im Wagen gefunden worden. »Gut, du kannst die Jungs bestimmt ausmachen, außerdem suche ich einen Typ namens Jürgen Hauser, kannst du uns vermitteln?« »Klar, wir kommen ins Geschäft, ich bin der Beste, den ihr dafür finden konntet.« »Wo und wann treffen wir uns wieder? Kannst du die Infos noch heute besorgen?« »Glaube erst morgen. Treffen wir uns gegen 10 Uhr bei der »Alten Oma«.« »Wenn du heute noch etwas erfährst, komm in den »Blauen Rhein«, alles klar.« »Alles klar, ich bin der Beste, bis dann.« Der Blaue Rhein öffnet erst gegen acht, also vertrödeln wir die Zeit in Cafés. Gegen 9 Uhr machen wir uns auf, treffen unterwegs auf die Unfallstelle, die kaum 50 Meter von dem Lokal entfernt ist. Es sind noch die weißen Kreidemarkierungen zu sehen, der verkohlte Untergrund zeugt von der Explosionsstärke. Wir untersuchen den Ort genau, finden einen in einen Bordsteinschlitz eingeklemmten BTL-Chip, den ich von einem Fingerfertigen Affenwatcher bergen lassen und ihn als Beweismittel an mich nehme. Vielleicht finden die Spezialisten ja Hinweise auf den Produzenten oder Fingerabdrücke.
Das Kellerlokal scheint sich so langsam zu füllen, wie wir aus der Ferne feststellen können. Die Gäste sind mittel bis gut gekleidet, nicht besonders punkig. Auch wir drei folgen der »Masse«, gehen die Treppe hinunter, händigen dem nette aber kühle Floskeln herunterbetendem orkischen Türsteher die Waffen aus, betreten einen Kellerraum, in dem die Musik zwar laut aber Kommunikation zulassend dröhnt. Der Raum hat keine besondere Einrichtung, die Fläche ist mit runden Tischen verstellt. Wir suchen uns einen Tisch, der einen guten Überblick über den zu 2/3teln gefüllten Raum erlaubt. Ich bitte den Barkeeper mit der Hilfe von ein paar Euro, mir den Tisch zu zeigen, an dem die Freunde von Sandra May und sie selbst sitzen. Fünf Personen sitzen an dem Tisch im hinteren Bereich:
ein etwa 20 Jahre alter Mann mit roten Haaren, der einen eher ärmeren Eindruck macht, Tim,
ein noch am härtesten aussehender Elf, Jan,
eine ebenfalls etwa 20 Jahre alte dunkelhaarige Frau, wohl Sandra selbst,
ein etwas älter aussehender Mann mit Sonnenbrille, Rob
ein rothaariger Magier mit Ziegenbart, Mike.
Ich setze mich zu ihnen, gebe zur Auflockerung der Atmosphäre eine Runde, versuche ein Gespräch zu beginnen. Die fünf warten hier auf den »Scheff«, sozusagen den Anführer ihrer Gruppe. Rob hofft darauf, dass der Typ schnell auftaucht. Auf Markus, sie nennen ihn alle Marx, sind sie im allgemeinen ganz gut zu sprechen, Tim fand ihn »geht so«, Sandra natürlich »echt spitze«, Jan mein, er wäre ein »wirklich guter Kumpel« gewesen. Die anderen äußern sich nicht richtig. Marx war wohl die letzten Tage sehr nervös. Er hatte wahrscheinlich ein Treffen mit einem Informanten, der ihn etwas über den Tot seiner Mutter mitteilen wollte. Der Junge hat seinen eigenen Vater verdächtigt, mit dem vorzeitigen Ableben vor etlichen Jahren etwas zu tun zu haben. Er hat ihn nie vertraut. Rob will den Typ gesehen haben. Es soll so ein großer Typ mit einem Täto auf dem Arm gewesen sein, eine ein Schwert schwingende Frau. Etwa vor einer Woche hat er die beiden zusammen gesehen. Als ich den BTL-Chip herausziehe, macht Rob fast einen Sprung. Es ist offensichtlich, dass er abhängig ist. »Mir tun die Dinger ziemlich gut«, gibt er zu. »Ich sitze auf dem trockenen, bis der Scheff auftaucht.« Aha, ein Dealer als. Dieser »Scheff« soll fast wie ein Bruder von Marx aussehen, nur etwas größer. Sandy hat noch einige Informationen mehr. Marx hat sich vor Kurzem eine Datenbuchse einbauen lassen, war ein dufter Typ, mit Datenbuchse noch mehr, als vorher. Sandy kann uns auch die Wohnungsadresse von Marx geben. Er hat in Essen Steele gewohnt. Gegen 11 Uhr kommt der Junge. Er kennt die Leute anscheinend, und diese ihn auch. Jürgen Hauser können wir morgen, gegen 11 Uhr, treffen. Nach der Gang sucht er noch. Als Resümee kann man sagen, dass alle gut auf Marx zu sprechen sind. Nur Tim erscheint etwas eifersüchtig, daher nicht ganz so positiv eingestellt.
Die Nacht bringt die erhoffte Ruhe, keine nennenswerten Zwischenfälle. Wir treffen den Kleinen am Café. Er will uns zu dem ältlichen Jürgen Hauser führen. Dieser wohnt im Keller eines verlassenen Gebäudes, er hat sich mit seine wenigen Sachen in einem intakten Raum ausgebreitet. Seine Geschichte stimmt eins zu eins mit dem Protokoll überein. Das Treffen bringt aber die Erkenntnis, dass diese Tätowierung, von der Rob sprach, wohl zu einem Policlub namens »Ritter der Walküre« gehört. Wir schicken den Kleinen auf Informationssuche, wir steuern Marx" Bude an. Außerdem müssen wir noch unseren Bericht abliefern. In den Appartementkomplex komme ich noch ohne weiteres herein, das MAG - Schloss hindert uns am Eindringen, es ist aber niemand in der 3X4 großen Bude, also zur Firma, dort kann das Labor Fingerabdrücke auf dem BTL - Chip finden, aber nicht identifizieren. Sie gehören jedoch zu keinem registrierten Mitglied der Dynamitgang oder der Ritter der Walküre. Dieser Policlub ist inzwischen verboten und setzt sich in Wesentlichen aus Veteranen der Eurokriege zusammen. Ein MAG-Schloss-Knacker ist hier nicht zu holen, der Laden ist viel zu bürokratisch. Da das Alles schon ziemlich lange gedauert hat, beschließen wir uns etwas zu Ruhe zu legen; die Nacht wird lang.
Gegen 10 Uhr treffen wir den »Kleinen« im Blaue Rhein, sammeln das Großmaul ein. Er hat für uns ein Treffen mit der Dynamit - Gruppe vereinbart, um 4.30 Uhr in der Nacht. Es soll in einem verlassenen Gebäude in Neudorf, Duisburg, stattfinden. Wir haben dazu eine Elektronikkiste mitgebracht, um mit ihrer Hilfe die Tür zu der Wohnung von Marx zu öffnen. Unser neuer Weggefährte ist jedoch der Meinung, dass er besseres Gerät hat. Wir fahren also zu seiner nicht weit entfernten Kellerwohnung. Auch dies ist ein verlassener Kellerraum, ist aber in ziemlich gutem Zustand. Wir sehen uns ein wenig um, während der Kleine sein Werkzeug zusammensucht. Es trifft mich wie einen Schlag, als ich auf ein Foto blicke, welches hier an der Wand hängt. »Hey, hey, Kleiner, komm mal her! Kennst du die Leute auf diesem Foto.« »Och, ich kenne eigentlich nur den Zwerg da, er heißt Jacek Marlow, und den Ork. Sein Name ist Torbrin. Die anderen sind nur zufällig auf dem Foto. Ich glaube Marlow kannte sie.« Das interessante ist, dass ich auf den Foto Lena und Harlekin zu erkennen glaube. Sonst ist noch eine Elfe mit abgebildet, die ich nicht kenne. »Woher hast du das Bild? In welchem Jahr wurde es geschossen?« »Scheint ja irre wichtig für dich zu sein. Ich glaube, es ist "49 gemacht worden, steht aber auch auf der Rückseite, ja, "49. Ich habe es von Marlow, zur Erinnerung.« »Wo steckt dieser Marlow und dieser Ork jetzt, kannst du uns zu ihnen führen?« »Oh, ich habe sie seit Jahren nicht gesehen. Ich denke, dass es schwer wird, sie aufzutreiben.« »Ich gebe dir hiermit den Auftrag dazu, koste es, was es will. Jetzt aber los. Hast du dein Krams? Oh, du besitzt einen MAG-Schloss-Knacker! Ist es ein gutes Gerät?« »Klar, damit knacke ich jede Tür.« »Wir werden sehen.« Und es klappt vorzüglich. Im Handumdrehen stehen wir in Marx" Bude. Und so ordentlich, wie das Zimmer im elterlichen Haus war, so chaotisch ist dieses. Wir forsten das Chaos durch, finden jede Menge Fotos, vor allem von seiner Mutter So ordentlich, wie das Zimmer in Vaters Villa war, so chaotisch ist dieses. Alles liegt herum, das Bett ist ungemacht, Kleidung nicht wegsortiert, und überhaupt, sympathisch also. Ich blockiere jeden neugierigen Blick von Außen und beginne, das Zimmer zu durchforsten. Wir finden etwas Geld, 3000 Euro, Photos von seiner Mutter, sich selbst, dem Scheff und beiden zusammen. Aber auch die im Telephon gespeicherten Adressen sind interessant. Hier finden wir auch die Nummer und die Adresse des Chefs, der Typ wohnt nur zwei Geschosse über uns, im gleichen Haus! Also nichts wie hoch. Ich checke den Raum kurz astral, niemand da. »Cool, das möchte ich auch können,« meint der Kleine. »Nobody ist perfekt.« »Aber ich arbeite dran.« »Wir auch, wir auch, los!« Die Tür kann der Kleine ohne Probleme knacken, wir kommen in einen Raum, für den sich schon vor uns jemand interessiert hat, er ist schon einmal durchsucht worden, und zwar gründlich. Wir wiederholen die Prozedur, in der Hoffnung, dass unsere Vorgänger etwas übersehen haben. Wir finden ein paar tausend Euro und eine kleine Kiste voll BTL-Chips, sie mal an.
Nun steht das Treffen mit den Dealern an. Wir wollen die Absicht vortäuschen, an der Stelle vom Scheff das Geschäft zu übernehmen. Wir stehen vor dem Laden, ich checke ihn astral, entdecke einen Scharfschützen auf dem höher liegenden Rundgang. Er scheint zur Absicherung dort postiert zu sein. Wir schicken den Kleinen auf die Rückseite, wir drei werden offen in das Haus eintreten. Ich selbst werde den Gruppenleader mimen, Spoty die Verhandlungsführung übernehmen. Der Scheff ist offenbar Opfer seiner fehlenden Zahlungsmoral geworden, er wurde von der Gruppe in die Luft gesprengt. Hier bestätigt sich der schon lange gehegte Verdacht, und wir haben die Mörder. Wir vereinbaren ein Probedeal, der Treffpunkt wird in drei Tagen in einer Mailbox bekannt gegeben. Ihr Boss scheint zufrieden, reicht mir die Hand, obwohl ich kein Wort gesagt habe, tja, meine Ausstrahlung...! Nun müssen wir noch herausfinden, wer hinter der Band steckt, also verfolge ich ihren Wagen astral. Sie gehen in ein Lokal mit Namen »Zum zerbrochenen Krug« . Astral kann ich einen Teil des Gesprächs abhören.
Noch in der setzte ich Ed auf das Telephonat an, er soll es zurückverfolgen. Er verlangt 5k¥für die Adresse, ich zahle sie zähneknirschend. Als wir am Morgen bei der Firma ankommen, werden wir direkt zu Wenz gebracht. Er macht uns Vorwürfe, dass wir ihn nicht über die Tatsache informiert haben, dass sein Sohn noch lebt. Unser Pech ist nämlich, dass sich inzwischen Entführer gemeldet haben. Sie verlangen Lösegeld. Die Typen wollen sich wieder melden, um Ort und Zeit bekannt zu geben. Wir befragen indes den Vertreter von Schulte über den nicht zur Arbeit erschienenen Rauner. Auch Schulte hat sich heute hier nicht blicken lassen. Der Computerspezialist scheint auf etwas gestoßen zu sein. Er hat einen Tätooladen mit dem Namen »Nadel« ausgemacht, der zu 95% den »Rittern der Walküre« gehört. Also fahren Spoty und der Kleine dorthin, während Flinx und ich hier die Stellung halten. Die beiden positionieren den Penner Bob vor dem Laden. Dieser hat einen eher kleinen Troll ohne Hörner mit einigen Typen zwei Menschen in den Laden schleifen sehen. Das kann nur Schulte gewesen sein. Ich vermute, dass die anderen Rauner und Marx waren. Es sind keine weiteren Untersuchungen an dem Laden möglich, da sich die Erpresser melden. Wir sollen um 13.45 Uhr an einem Lagerhaus im Westen der Stadt sein und dort das geforderte Lösegeld gegen Markus eintauschen. Mir kommt die ganze Aktion ziemlich komisch vor, das Schulte in die Sache verwickelt ist, macht den Fall nicht einfacher. Unser Auftraggeber will diesem Verdacht pauschal gar nicht glauben. Dort angekommen beordert man uns mittels Lautsprecheranlage als gesamte Gruppe in die Mitte der leeren Halle. Dort befindet sich eine Klappe, die in den Keller führt. Mir gefällt das nicht. Das ist eine Falle, der Typ will uns aus dem Weg räumen! Aber da beginnt die Ballerei. Wir können uns nur im Treppenbereich ducken. Wir sehen im Keller nach, finden dort den völlig mit Sprengstoff umgebenen Rauner, schultern diesen und rennen, die Kugeln ignorierend zum Ausgang. Tatsächlich haben die Typen es geschafft, uns den Koffer mit dem Geld abzunehmen und uns fast um die Ecke zu bringen. Jedoch haben alle die Explosion gut überstanden, schnelle Beine können manchmal das Leben retten.
Nun hatten wir zu unserem Glück einen Minisender im Koffer installiert und können mit der Hilfe diesem folgen. Unterwegs informieren wir unseren Boss über die Lage und den Weg, den der Koffer macht. In der Hafengegend stoßen wir auf diesen, jedoch in leerem Zustand. Aber die Entführer können nicht weit sein, wir waren direkt hinter ihnen. Flinx weißt uns auf eine halb offene Lagerhallentür hin. Dort könnten sie sein, ich werde dies astral überprüfen. Mein Hellsicht Zauber wird sofort angegriffen, also werde ich mich persönlich um die astrale Sicherheit kümmern. Einen Elementar schicke ich mit einem Zauber ins Jenseits, den zweiten vertreibe ich mit der Faust. Der Magier des sechs Mitglieder zählenden Teams trägt zu seinem Pech einige Zauberspeicher, ein Energiegeschoss bekommt er zur Belohnung zu spüren. Schulte sehe ich mit Marx in einem Nebenraum. Meine Chummer haben inzwischen geschnallt, dass der Tanz begonnen hat, sie rennen zur Halle, ich zu meinem Körper. Spoty versucht ihr Glück mit dem Haupttor, Flinx rennt hinten herum, um Schulte zu erwischen. Der Kleine traut sich nicht so recht in die Halle, gibt Spoty Deckungsfeuer vom Tor aus. Die Typen sind nicht besonders Gewand mit der Feuerwaffe, der Magier fällt Spoty als erster zum Opfer, die anderen nach und nach. Ich Versuche mein ebenfalls hinten an den Bürofenstern, unter denen Flinx hockt, als ich dort ankomme. »Das Schwein feuert mit so "ner fetten Wumme Automatikstöße durch das Fenster, sei vorsichtig!« Er hat wohl schon eine solche Salve zu spüren bekommen, jedenfalls ist er blasser, als üblich. Mit einem Hellsicht Zauber sondiere ich die Lage in dem Raum. Schulte schleift gerade Marx zur Tür, er hält in der Tat eine große Feuerwaffe in der anderen Hand. Reaktionsschnell sind Trolle in den wenigsten Fällen, also versuche ich mein Glück mit einem Einschläfern Zauber, was auch prima hinhaut. In der Halle haben unsere Chummer Spoty und Sarg inzwischen alles unter Kontrolle. Unser Pech ist, dass die ganze Gegend inzwischen mit Bullen vollgestopft ist, kein Fluchtweg erscheint sinnvoll und aussichtsreich. Also warten wir ab. Das von Spoty hinterlassene Bild der Halle und des darin befindlichen ehemaligen Teams von Schulte spricht nicht gerade für uns, alles voll Blut hier. Zu unserem Glück erscheint fast gleichzeitig mit der zuständigen Sicherheitsfirma ein ziemlich großes Rettungsteam zusammen mit Wenz. Dieser schleust uns sofort aus dem Gewirr und übernimmt die Verhandlung mit der anderen Firma, die kein beigeben muss, da ihr Team wesentlich kleiner ist. Damit ist unser Job erfüllt, wir bekommen unsere »Entschädigung« für die unvorhersehbaren Hindernisse, Wenz hat seinen Sohn zurück, Schulte wird wohl so schnell nicht wieder frei kommen. Wir beschließen, die BTL-Dealer noch bei der Polizei anzuschwärzen, wir haben ja alle nötigen Beweise gesammelt.

 
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